95% der dt. Unternehmen machen sich für Energiewende bereit

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22.02.2024

Die Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) brachte zwar Fortschritte für die weltweite Energiewende, wie das Ziel der Verdreifachung Erneuerbarer Energien bis 2030 und der Appell zur Abkehr von fossilen Brennstoffen - allerdings ging das vielen nicht weit genug. Auch die Unternehmen in Deutschland sind zwiegespalten. So stimmen zwei Drittel (65%) zu, dass COP28 die Energiewende beschleunigen wird, jedoch meinen auch 13 Prozent, dass die Konferenz den Übergang zu grüner Energie verlangsamen wird.

Dies ist das Ergebnis einer im Auftrag von BayWa r.e. durchgeführten Umfrage unter mehr als 2.500 Unternehmensentscheidern in Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich. In Deutschland nahmen 500 Unternehmen teil.

„Wir haben bereits ein Drittel des entscheidenden Jahrzehnts im Kampf gegen die Klimakrise hinter uns“, sagt Matthias Taft, CEO von BayWa r.e. „COP28 hat zwar wichtige Ziele für die Energiewende formuliert, geht aber nicht weit genug. Unsere Umfrage zeigt, dass 2024 in Deutschland neben dem Ausbau von Netzen und Energiespeichern auch der konkrete Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen eine hohe Priorität haben muss.“

Ausbau der Energiespeicher wichtigstes Thema für 2024
Die Unternehmen hierzulande nennen bei der Frage nach den drei wichtigsten Themen für das Jahr 2024 als erstes den Ausbau der Kapazitäten für Energiespeicherung (22 %). Danach folgen mit je 21 Prozent der Netzanschluss und Ausstieg aus fossilen Brennstoffen. In Europa liegt der Ausstieg aus fossilen Energieträgern auf Platz eins (22%), gefolgt vom Bau neuer Energiespeicher (21%) und der Genehmigung neuer Erneuerbare-Energien-Projekte (20%).

Julian Gerstner, Head of Storage bei BayWa r.e. sagt dazu: „Die Umfrage zeigt, dass Flexibilisierung und Stabilisierung des Stromsystems durch Energiespeicher hierzulande immer wichtiger werden. Wir benötigen Batteriespeicher, um das Potential der Erneuerbaren Energiequellen voll ausschöpfen zu können. So zeigt auch eine aktuelle Studie, dass diese einen volkswirtschaftlichen Mehrwert von mindestens 12 Mrd. Euro in Deutschland haben und mindestens 9 GW an Gaskraftwerken einsparen können.“

Die drei wichtigsten Themen der Energiewende im Jahr 2024 pro Land

 

Europa
gesamt

Deutschland

Großbritannien

Frankreich

Spanien

Italien

 

1


Ausstieg aus fossilen Brennstoffen


Bau weiterer Energiespeicher


Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Genehmigung neuer Erneuerbare-Energien- Projekte


Bau weiterer Energiespeicher


Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

 

2


Bau weiterer Energiespeicher


Verzögerungen beim Netzanschluss

Genehmigung neuer Erneuerbare-Energien- Projekte


Bau weiterer Energiespeicher


Lieferketten-probleme


Bürokratische Hürden

 

3  

Genehmigung neuer Erneuerbare-Energien- Projekte


Ausstieg aus fossilen Brennstoffen


Ehrgeizigere nationale Klimaziele


Ehrgeizigere nationale Klimaziele


Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Genehmigung neuer Erneuerbare-Energien- Projekte


Unternehmen sind bereit für die Energiewende und brauchen mehr Grünstrom
Die Unternehmen in Deutschland sind bereit, ihren Beitrag zur Umstellung auf Erneuerbare Energien zu leisten: So haben oder planen 95 Prozent der Firmen in Deutschland und Europa bereits eine eigene Grünstrom-Strategie.  

Dabei sehen sie eine Reihe von Hürden für die Umsetzung der Energiewende: Hier liegt in Europa die mangelnde Verfügbarkeit von grüner Energie auf Platz eins, gefolgt von bürokratischen Hürden (26%). Für deutsche Entscheider ist die fehlende Unterstützung aus der Bevölkerung die größte Herausforderung (28%), vor Lieferkettenproblemen (27%) und Verfügbarkeit grüner Energie (26%). Bau und Genehmigung neuer Erneuerbarer Energien-Projekte sollte also auch 2024 hohe Priorität in Deutschland und Europa haben.

Deutsche Unternehmen wünschen sich mehr politische Unterstützung der Energiewende 
Während so gut wie alle Firmen in Deutschland bereits an der Energiewende im eigenen Unternehmen arbeiten, sehen sie neben den Verbrauchern auch politische Organisationen in der Pflicht. Bei der Frage, wer die Verantwortung für die Energiewende trägt, nennen die Unternehmensentscheider an den ersten Stellen nationale Regierungen (21%), internationale Organisationen (20%) sowie regionale Organisationen wie die EU (19%). 

Auch in Europa stehen nationale Regierungen mit 21 Prozent hier an erster Stelle, gefolgt von regionalen Organisationen (17%) und Unternehmen (16%). 

„Wir brauchen mehr Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Unternehmen und Politikern auf nationaler und regionaler Ebene, um die wichtigsten Themen wirklich angehen zu können und auch die Bevölkerung mitzunehmen“, so Matthias Taft. „Wie COP28 gezeigt hat, ist die Hintertür für das weitere Hinauszögern des fossilen Zeitalters noch offen. Wir müssen diese endlich schließen, damit das aktuelle Jahrzehnt zu einem echten Meilenstein im Kampf gegen die Klimakrise werden kann.“

Über die Umfrage: 
Es wurden mehr als 2.500 Entscheidungsträger aus Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien und Frankreich befragt. In Deutschland nahmen 500 Entscheider teil, die je zur Hälfte aus KMUs und Großunternehmen stammen. Die Umfrage wurde im Dezember 2023 durchgeführt.
 

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