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Case Study

Zusammenarbeit mit Landwirten ein echter Gewinn

01—
Ausgangssituation

BayWa r.e. treibt durch weltweite Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien nicht nur aktiv die Energiewende voran, sondern ist außerdem der Überzeugung, dass parallel auch in den Bereichen Landwirtschaft und Ökologie eine Wende vollzogen werden kann.

Deshalb haben wir in den Regionen, in denen wir neue Windprojekte umsetzen möchten, nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit lokalen landwirtschaftlichen Betrieben gesucht. Wir wissen, dass der Aufbau enger Beziehungen und die Verfolgung eines offenen Planungs- und Entwicklungsansatzes – und zwar von Anfang an – dazu beitragen können, Verständnis und Unterstützung für unsere Projekte zu gewinnen.

Auf diese Weise möchten wir interessierte Landwirte an einen Tisch bringen. Ziel ist es, Ideen nicht nur zu erörtern, sondern auch aktiv etwas für ihre Umsetzung zu tun, um unabhängig von unseren Projektvorhaben nachhaltige, ökologisch tragfähige und umweltfreundliche Agrarinitiativen zu ermöglichen. 

02—
Herausforderungen

Neue Windprojekte können in der Bevölkerung vor Ort, die möglicherweise Zweifel an den Vorteilen und Auswirkungen des Vorhabens hat, auf Widerstand stoßen und zahlreiche Fragen aufwerfen.

Dies gilt auch für lokale Landwirte, darunter vor allem jene, die nicht direkt finanziell von der Verpachtung oder dem Verkauf von Land profitieren oder deren Grund und Boden in der Nähe eines potenziellen Standorts liegt.

Es ist uns ein Anliegen, die Belange der Landwirte zu verstehen und mit ihnen über Ideen hinsichtlich grüner Initiativen zu sprechen. Aus diesem Grund beschäftigt BayWa r.e. France ein Team von Agraringenieuren, die sicherstellen, dass diese Gespräche dann aufgenommen werden, wenn wir im Rahmen unseres Projektvorhabens mit der Durchführung von Umwelt- und Landschaftsstudien beginnen.

Die Arbeit in einem neuen geografischen Gebiet stellt das Unternehmen oftmals vor Herausforderungen, und die Diskussionsveranstaltungen, an denen auch externe Experten teilnehmen, stellen für uns eine Möglichkeit dar, mehr über die Umgebung zu erfahren – von denjenigen, die diese am besten kennen.

Mit diesem innovativen, kollaborativen Ansatz stehen wir zwar noch am Anfang – an einem Standort südöstlich von Marne, Frankreich, konnten wir damit jedoch bereits hervorragende Ergebnisse erzielen.

Das Team von BayWa r.e ist sehr dynamisch und engagiert – und eindeutig an einem agroökologischen Ansatz interessiert. Zusammen haben wir eine Partnerschaft aufgebaut, durch die ich an Schulungen teilnehmen und so meine Arbeitsweise weiterentwickeln konnte.

Mr. Millon
Farmer

03—
Das Ergebnis

Im Jahr 2020 haben wir unsere Pläne für ein Hybridprojekt mit 30 MW Solarenergie und 33,6 MW Windenergie vorgelegt. Bereits 2018 luden wir erstmals Landwirte zu einem Treffen ein, um gemeinsam mit ihnen das Potenzial für lokale Initiativen auszuloten. 

Es wurde über die verschiedensten Themen gesprochen, unter anderem über die Nutzung von Brachflächen, Biodiversität und Bestäubung, aber auch die Pflanzung von Hecken. Wir konnten mehr über die Bedenken der Landwirte erfahren. Diese wiederum konnten sich ein besseres Bild von unseren Plänen, den Vorteilen des Projekts und unseren Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen machen.

Nach mehreren Treffen wurde eine Partnerschaft mit der Landwirtschaftskammer Marne (Chambre d‘agriculture Marne) in Frankreich ins Leben gerufen, um die geplanten Initiativen zu unterstützen.

Die Kooperation umfasste Schulungen und finanzielle Unterstützung beim Kauf von zwei miteinander verbundenen Wetterstationen zur Förderung der Bodenbewirtschaftung, Bodenqualität und Frostplanung. Dies ermöglichte es den Landwirten, den Einsatz von Düngemitteln reduzieren.

Es wurden Mittel für das Pflanzen von Hecken bereitgestellt, um Bienen und andere Bestäuber anzulocken und so die Biodiversität zu erhalten. Darüber hinaus boten wir Schulungen in regenerativer Landwirtschaft und Bienenzucht an. 

Dieser kollaborative Ansatz bietet große Vorteile: Er hilft uns dabei, die Umstellung auf Erneuerbare Energien voranzutreiben und gleichzeitig die Bevölkerung vor Ort zu unterstützen. Zudem ist es Ausdruck unseres Bestrebens, den Gemeinden, in denen wir tätig sind, einen echten Mehrwert zu bieten.

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Engagement für Veränderungen in den Bereichen Energie, Ökologie und Landwirtschaft zu zeigen. Daher haben wir nach einer neuen Möglichkeit gesucht, in den Regionen, in denen wir neue Windprojekte umsetzen möchten, mit den Landwirten vor Ort zusammenzuarbeiten.

Corentin Sivy
Geschäftsführer Windenergie bei BayWa r.e. Frankreich

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