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Case Study

Potenzial von grünem Wasserstoff: Netzunabhängigkeit

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Die Ausgangssituation

Die Niederlande haben sich ehrgeizige Ziele im Bereich der Erneuerbaren Energien gesetzt und sich damit zu 35 TWh Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie bis 2030 verpflichtet. Um diese ambitionierte Vorgabe auch zu erreichen, muss der Ausbau von Wind- und Solarparks weiter vorangebracht werden. Schon jetzt muss mehr Energie erzeugt werden, als das Stromnetz des Landes bewältigen kann.

Hält die Netzkapazität nicht mehr Schritt, lässt sich die Lücke mit Wasserstoffspeicherung schließen. Erneuerbare Energien lassen sich in Wasserstoff umwandeln und vor Ort speichern, sodass keine Energie verloren geht. GroenLeven, die niederländische Tochtergesellschaft von BayWa r.e., und Alliander haben deshalb gemeinsam unser erstes Wasserstoff-Projekt nahe der Stadt Oosterwolde angeschoben.

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Die Herausforderung

Im Rahmen des SinneWetterstof-Projekts wird ein Teil der Energie von einem bereits bestehenden 50-MWp-Solarpark mithilfe eines 1,4-MW-Elektrolyseurs in grünen Wasserstoff umgewandelt. Wir wollen herausfinden, wie die Wasserstoffproduktion bei Netzengpässen Entlastung bringen kann. Außerdem testen wir das optimale Leistungsverhältnis zwischen Elektrolyseur und Solarpark.

Der Betrieb des Elektrolyseurs wird sich an der Stromproduktion vor Ort und den schwankenden Strompreisen ausrichten. Es ist das erste Projekt dieser Größenordnung, das die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick nimmt: vom Strom über die Erzeugung bis zum Verkauf von grünem Wasserstoff.

Durch die Kooperation mit Alliander können wir Expertise aus zwei verschiedenen Welten zusammenbringen. Hier verbinden wir die Erzeugung Erneuerbarer Energien mit Fragen der Netzintegration, um herauszufinden, wie sich die Energiewende beschleunigen lässt.

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Die Ergebnisse

SinneWetterstof ist imstande, jährlich 100.000 Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen – genug, um ein durchschnittliches Brennstoffzellenauto 10 Millionen Kilometer weit oder 13-mal zum Mond und zurück fahren zu lassen. Betreiber des Pilotprojekts sind BayWa r.e. und GroenLeven.

So erhalten wir wertvolle Informationen darüber, wie Elektrolyseure sich an die Produktionsschwankungen anpassen können. Das gilt auch für die Optimierung der Wasserstoffproduktion in Phasen überschüssiger Stromerzeugung.

Die Erkenntnisse aus dem Projekt in Oosterwolde sind für künftige Vorhaben von maßgeblicher Bedeutung. Ein weiterer wohlüberlegter Schritt hin zu einer nachhaltigen Zukunft.

Elektrolyseure senken den Bedarf an Investitionen in den Netzausbau. Dies ermöglicht mehr EE-Anlagen in Europa. Skaleneffekte bei Solar-, Wind- und Elektrolysekapazitäten sind für grünen Wasserstoff unerlässlich. Daher ist es an der Zeit, zu investieren und grüne Technologien voranzutreiben.

Dr. Manfred Groh
Head of Hydrogen bei BayWa r.e.

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