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Case Study

Hohe Wellen für Solarenergie

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Die Ausgangssituation

Wie wir alle wissen, spielt Solarenergie bei der Erzeugung von sauberen Strom, der CO2-Emissionen auf den Märkten weltweit verringert, eine wesentliche Rolle. Während Photovoltaikanlagen bislang zumeist boden- oder dachmontiert waren, bietet Floating-PV einen alternativen Ansatz für Regionen und Länder, in denen es bereits Einschränkungen bezüglich Landnutzung und -verfügbarkeit gibt. 

Die Niederlande sind nur eines der Länder, die sich diese Form der Stromerzeugung nun zu Nutze machen. 

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Die Herausforderung

Unser schwimmendes 27,4 MWp-Solarprojekt im Bomhofsplas ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein ungenutztes, künstliches Inlandgewässer, in diesem Fall eine stillgelegte Sandgrube, als Standort für diese relativ neue Anwendungsform einer hoch etablierten Technologie (Solarenergie) dienen kann. 

Das Projekt, das auf 18,25 Hektar (entspricht etwa der Größe von 25 Fußballfeldern) gebaut wurde und 73.000 Module umfasst, wurde im Frühjahr 2020 in einer rekordverdächtigen Zeit von sieben Wochen abgeschlossen.  

Die Solarboote wurden am Seeufer zusammengebaut und dann auf das Wasser gelassen.Dank der Unterstützung durch eine „Satelliten“-Floating-PV-Anlage am Seerand, die eine Batterie speiste, konnte der Bau vollständig CO2-frei stattfinden. Selbst dieWechselrichter und Transformatoren wurden auf speziellen Booten auf demWasser installiert, sodass keine Grabungsarbeiten am Ufer erforderlich waren.  Somit können alle Wartungs- oder Reparaturarbeiten „in situ“ auf dem Wasser durchgeführt werden. 

Wir haben eine hochmoderne, VDE-zertifizierte Floating-PV-Lösung entwickelt und haben die Unterkonstruktion zusammen mit der Zimmermann PV-Stahlbau GmbH entwickelt. Durch dieses neue System konnten die üblichen Probleme, die häufig bei den am Markt vorhandenen Systemen auftreten, beseitigt werden.

Die dachförmige Ost-West-Konfiguration der Module erhöht den potenziellen Ertrag über den ganzen Tag. Zudem wird durch die Floating-PV-Anlage die Verdunstung verringert  – ein entscheidender Vorteil vor allem für Speicherbecken. 

03—
Das Ergebnis

Dank der schnellen Fertigstellung konnte das Bomhofsplas-Projekt bereits einen Beitrag zur Erreichung der CO2-Reduktionsziele der Niederlande leisten.  

Die Anlage, die im Seegrund statt am Ufer verankert ist und die freien Wasserfluss und gute Lichtdurchdringung auch unterhalb der Module bietet, hinterlässt nur einen minimalen Fußabdruck auf dem Wasser und fügt sich unauffällig ins Landschaftsbild ein.  

Über die kommenden Monate und Jahre hinweg laufen mehrere Studien, um die langfristigen Auswirkungen auf die Wasserqualität und Flora und Fauna überwachen zu können. Zudem wurden „Bio-Hütten“ im Wasser entlang des Randes der Anlage installiert, die kleinen Fischen und Wirbeltieren Schutz und Nahrung bieten sollen.  

Wenn es um Floating-PV geht, muss man vor allem auf langlebige Komponenten setzen. Dank unserer Fachkenntnisse und Innovationsfähigkeit haben wir ein System entwickelt, das Möglichkeiten für Erneuerbare Energien für ungenutzte Seen bietet, wie etwa stillgelegte Sand-und Kiesgrubenund Speicherbecken.

Toni Weigl
Head of Product Management Floating-PV bei BayWa r.e.

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