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Case Study

Das weltgrößte Off-Grid-Hybridsystem im Minen-Business

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Ausgangssituation

Die Mine Fekola, die direkt an der senegalesischen Grenze im abgelegenen Westen Malis vom kanadischen Goldbergbauunternehmen B2Gold betrieben wird, hängt vollständig von der vor Ort erzeugten Elektrizität ab, um rund um die Uhr in Betrieb bleiben zu können. Es gibt keine Anbindung an das öffentliche Stromnetz. Darum nutzt die Goldmine ein großes Wärmekraftwerk, dessen acht Generatoren mit Schweröl betrieben werden. 

B2Gold war bestrebt, die Abhängigkeit von Schweröl in Fekola – der größten Mine des Unternehmens – zu reduzieren und eine wirtschaftlichere, umweltfreundlichere und weniger kohlenstoffintensive Möglichkeit zur sicheren und stabilen Stromversorgung zu finden.  

BayWa r.e. entwickelte unter Zusammenarbeit mit dem Hamburger Beratungsunternehmen Suntrace GmbH eine Machbarkeitsstudie, um zu zeigen, wie eine hybride Energielösung funktionieren könnte. Die Studie legte dar, dass das Hybridsystem durch die Kombination von Photovoltaik und Batteriespeicherung mit der bereits bestehenden konventionellen Energieerzeugung genau die Leistung liefern könnte, die der wichtigste B2Gold-Standort benötigt.

B2Gold genehmigte das Projekt schnell und der Bau und die Inbetriebnahme wurden bereits in der ersten Phase im April 2021 abgeschlossen. Das Projekt wurde im Sommer 2021 fertiggestellt und wurde in gemeinsamer Teamarbeit durch drei Unternehmen und verschiedene Lieferanten umgesetzt. 

02—
Herausforderung

Für den Erfolg des Projekts musste das Hybridsystem Tag und Nacht eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen. Zudem sollten die Standortmitarbeiter so selten wie möglich in den Betrieb eingreifen müssen. So kann die erhöhte Komplexität nach der Integration neuer Technologien abgefedert werden.  

Die von BayWa r.e. ausgearbeitete Lösung umfasst ein intelligentes Energiemanagementsystem, das gleichzeitig den Betrieb des vorhandenen Wärmekraftwerks und der PV-Anlage überwacht und die Batterie als flexible und regelbare Einheit nutzt, die Energie nach Bedarf speichern oder bereitstellen kann. So kann ein effizienter und zuverlässiger Betrieb des gesamten Systems sichergestellt werden.  

Das System nutzt satellitengestützte Wettervorhersagen sowie die Daten einer Kamera vor Ort, die die Bewölkungsmuster an bewölkten Tagen erfasst und die Belegschaft des Wärmekraftwerks darüber informiert, ob angesichts einer möglichen verringerten Solarleistung ein zusätzlicher Generator in Betrieb genommen werden muss. 

BayWa r.e. und renerco, ein Tochterunternehmen für Beratungsdienstleistungen, haben ein umfassendes Angebot an Dienstleistungen vom Engineering über den Einkauf und den Bau bis hin zur Inbetriebnahme des Systems bereitgestellt. Insbesondere war unsere Expertise erforderlich, um die optimale Integration des bestehenden Wärmekraftwerks sicherzustellen. Dazu mussten wir ein geeignetes Batteriespeicher- und Energiemanagementsystem einkaufen und dafür sorgen, dass das Regelkonzept so umgesetzt wurde, wie es in den frühen Projektphasen vorgesehen worden war. 

Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für Zusammenarbeit und Teamarbeit zwischen allen beteiligten Unternehmen. So konnte jede Organisation die eigene Expertise und Erfahrung zum Vorteil des Kunden einbringen. 

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Ergebnis

Das Projekt macht es möglich, die Hälfte der Schwerölgeneratoren bei Tageslicht abzuschalten und bei den übrigen die Leistung stark herunterzufahren. Das Energiemanagementsystem stellt sicher, dass weiterhin rund um die Uhr eine sichere und zuverlässige Stromversorgung vorhanden ist. Erste Tests während der Sommermonate 2021 haben  gezeigt, dass an besonders sonnigen Tagen sogar vier von sechs Generatoren abgeschaltet werden können. Ein Ergebnis, das unsere Erwartungen an die Effizienz des Systems übertroffen hat. 

Die 15,4-MW-Batterie macht das System stabil und robust. So können tagsüber 75 % des Strombedarfs der Mine durch die Solaranlage gedeckt werden. Das Hybridenergiesystem spart jährlich ca.13 Millionen Liter Schweröl ein und verringert die CO2-Emissionen jedes Jahr um 39.000 Tonnen.

Das Projekt ist eine spannende Entwicklung und ein Beweis für das tatsächliche Potenzial von Hybridprojekten in Westafrika und bei großen Off-Grid-Kunden. 

Suntrace und BayWa r.e. haben eine wichtige Rolle in unserer Arbeit für einen nachhaltigeren Betrieb in Fekola gespielt. Die Umsetzung des Solar-Batterie-Hybridsystems war eine leichte Entscheidung, nicht nur für eine bessere Umweltbilanz, sondern auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit.

Dennis Stansbury
Senior Vice President von B2BGold

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