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Case Study

Solarstrom für entlegene Standorte in Westaustralien

01—
Ausgangssituation

Die sichere Stromversorgung einer Region mit einem Stromnetz von rund 100.000 km und rund 800.000 Strommasten stellt für jedes Versorgungsunternehmen eine Herausforderung dar. 

In den vergangenen Jahren hat Western Power sich zum Ziel gesetzt, die Stromversorgung seiner Kunden in diesem entlegenen Teil Australiens, der üblicherweise über lange Stromleitungen versorgt werden muss, entscheidend zu verbessern.

Diese Leitungen erstrecken sich teilweise über hunderte Kilometer und versorgen dabei nur eine Handvoll Kunden. Derzeit beliefern 50 Prozent des gesamten Versorgungsnetzes von Western Power weniger als 3 Prozent der Bevölkerung in der Region. Zudem ist das Netz extremen Wetterlagen ausgesetzt und anfällig für regelmäßige Ausfälle.

Bei Western Power ist man zur Überzeugung gekommen, dass es eine bessere Möglichkeit geben muss, die Kunden auf zuverlässige und sichere Weise mit Strom zu versorgen. Das Unternehmen hat daher mit Unterstützung von BayWa r.e. eine erste Untersuchung durchgeführt, um die Realisierbarkeit von autarken Stromsystemen bestehend aus Solarmodulen, Elektronik, Batterien und Reservegeneratoren zu testen, und weitet diesen Ansatz nun aus. 

02—
Herausforderungen

Western Power hat Tausende Standorte identifiziert, die sich potenziell für autarke Stromversorgung eignen, und führt sein Programm jetzt schrittweise ein.  

BayWa r.e. hat die ersten sieben Projekte erfolgreich abgeschlossen und überwacht derzeit die Leistung anhand einer eigens dafür entwickelten Online-Monitoring-Plattform. So wird sichergestellt, dass die Stromversorgung rund um die Uhr gewährleistet ist. 

Der Serviceansatz von Western Power ist auf maximale Kundenzufriedenheit ausgerichtet; deshalb mussten unsere Techniker bei der Entwicklung der autarken Stromsysteme mit besonderer Sorgfalt vorgehen. Zunächst musste sichergestellt werden, dass standortspezifische Anforderungen berücksichtigt werden, und bei der Gestaltung des Systems auch Faktoren für die Netzqualität einbezogen wurden. 

Vor Einsatz der Systeme wurden sämtliche Komponenten offsite auf Herz und Nieren geprüft. Nach der Installation am Standort wurden dann Folgetests durchgeführt.

Neben den technischen Herausforderungen gab es auch logistische Hürden, die es zu meistern galt. So stellten detaillierte Projektpläne einen reibungslosen Installationsprozess sicher, wobei besonderes Augenmerk auf die Sicherheit des Installationsteams gelegt wurde, das an abgelegenen Orten bei extremer Hitze arbeiten musste.

03—
Ergebnis

Dem Wirtschaftsverband Energy Networks of Australia zufolge sind diese autarken Stromsysteme 15-mal zuverlässiger und sicherer als herkömmliche Masten und Leitungen. Darüber hinaus sind alle Kunden mit ihrer Stromversorgung zufrieden, die nun zu fast 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien besteht. Diese positiven Fakten sind Beweis dafür, dass Western Power den richtigen Weg eingeschlagen hat. 

Wir haben zudem ein großes Interesse an hybriden Stromsystemen und den Besonderheiten der einzelnen Komponenten eines autarken Systems feststellen können. 

Der Übergang zu Stromnetzen mit Erneuerbaren Energien wird es Western Power ermöglichen, in Sachen dezentrale Energieversorgung und Inselnetze als Stromnetzbetreiber eine Vorreiterrolle einzunehmen. Abgesehen von wirtschaftlichen Vorteilen wird den Mitarbeitern von Western Power ermöglicht, wichtige Fähigkeiten zu erlernen und sich in persönlicher und beruflicher Hinsicht weiterzuentwickeln.

Auch wenn sich die gesamte Testphase noch in einem frühen Stadium befindet, sind wir überzeugt davon, dass sich die Ergebnisse sowohl für Western Power als auch für dessen Eigner, den Bundesstaat Westaustralien, rechnen werden.

BayWa r.e. hat im Rahmen dieses Projekts neue Erfahrungswerte sammeln können und in der Folge bereits neue Systemelemente umgesetzt. 

BayWa r.e. freut sich sehr, daran mitzuwirken, die Kunden von Western Power netzunabhängig mit Strom zu versorgen. Diese Lösung schafft eine Win-Win-Situation für Western Power, für die Kunden und auch für die Steuerzahler – dies alles dank Strom aus erneuerbaren Energien.

Durmus Yildiz
Geschäftsführer bei BayWa r.e. Solar Systems Pty Ltd

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